2008

author
Roald Dahl
review

I have enjoyed Roald Dahls short stories as an adolescent, and I still do. The short stories in this collection are typical Dahls - brilliantly narrated (very english though) and slightly abnormal.

I really liked about this one that it is not like his really weird stories (which you would find in "Kiss, Kiss" for instance). These stories are a little more down to earth. They could just be real. And another great difference here is that in some of these stories, you just don't see the ending coming. Dahl is a brilliant storyteller, because he can manage to reveal his cards only in the last paragraph. That is really remarkable.

Dahl was indeed a person with some controversial opinions on some matters. But it is mostly controversial people who can write story arcs like the last one in "Someone like you", building up a hero over four short stories, making him very likable, following him in his quest minute by minute - only to let him fail most abruptly in the end, in the most injust manner. And in one paragraph.

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Alexander von Schönburg
review

Von Schönburg bereitet den Leser auf die kommende Rezession vor und will erklären, wie man ohne Geld ein stilvolles und glückliches Leben führt. Seine Adelsfamilie verarmt seit 500 Jahren, und somit ist er Experte. Er selbst war jahrelang arbeitslos und ist nun freier Schriftsteller.

Die Stil-Beratung klappt ganz gut und ist unterhaltsam. Besonders, wenn Anekdoten erzählt werden, wie zB. vom französichen Grafen, der in der Kutsche auf dem Weg zum Schafott noch ein Buch las, und sich vor dem Aussteigen die Stelle markierte, an der er aufhörte. Stilvol in der Niederlage zu sein kann man laut von Schönburg auch von Ungarn und England ganz allgemein lernen.

Wie man arm und gleichzeitig glücklich wird, erläutert von Schönburg allerdings in einer Ratgeber-Manier, die ich mir bei Carnegies "Sorge dich nicht, lebe!" bereits überlesen habe. Zum Glück kommt immer mal wieder eine Anekdote aus dem Leben eines Freunds von Schönburgs, um das Ganze aufzulockern und dann ist es auch sehr schnell vorbei.

Alles in allem kann es nicht schaden, das Volk darauf vorzubereiten, kein Geld zu haben, um Müll zu kaufen.

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Jeff Vail
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An author with something to say, but still only 60 pages. Refreshing. Vails main message is that hierarchy has come to be our form of organization as our societies grew in size and economic productivity. As growth is approaching is limits (e.g. oil), only breaking with hierarchy and restructuring into small, decentrally organized units will reassure us peace and a high standard of living.

Vail spans an arc over human evolution to explain how he thinks our hierarchical power structures came into place. His most important themes are genes and memes. Examples of the latter are the inventions of agriculture, economics and states.

One must not agree with everything Vail utilizes on his way of explanation, for instance the Selfish Gene metaphor or the image of memes controlling us. The important stance that draws me in here is looking at human society from a structural viewpoint and explaining structure by what we have learned about ourselves by science. That way, you can present anarchism to me.

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Haruki Murakami
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Ein japanischer Roman aus den 80ern. Laut Wikipedia aus dem Genre Magical Realism.

Der Beruf des Helden ist, was den Roman in die Science Fiction Ecke stellt: Er verschluesselt Daten mit seinem Unterbewusstsein. Ohne sein Wissen hat man an ihm und anderen seines Fachs ein Experiment durchgefuehrt, welches er als einziger ueberlebt hat. Als Konsequenz ist sein Unterbewusstsein dabei, sich vom Bewusstsein zu trennen.

Das Buch spielt parallel in zwei Welten, die sich am Ende nahe kommen werden:

  • Hard-boiled Wonderland (Tokio) - bewusst, schnell, brutal, geniesserisch, mit tausend Anekdoten an Whiskeymarken, Rocksongs, zivilatorische Eigenheiten (Bueroklammern), schoene Frauen und dergleichen, auf berauschende Weise sinnlos, endlich.  Diese Welt ist das wahre Leben.
  • Das Ende der Welt - unterbewusst, langsam, friedlich, seelenlos, musiklos, kalt, mit viel Zeit, das Wetter genau zu beobachten, mit nur einem Job fuer jeden, auf betaeubende Weise sinnlos, unendlich. Der Held ist neu hier.  Seine Seele wird sterben und ihn unsterblich und in dieser Welt gefangen machen.

Waehrend das Thema des Buches die Gefahr ist, seine Seele zu verlieren, wenn man nur Beobachter ist (selbst ein guter), wird hier erfrischenderweise nicht verurteilt.  Mit diesen zwei Welten blickt Murakami von zwei Seiten aus auf die gleiche Welt. Und ich habe beim Lesen beide geliebt. Das ist nicht einfach.

 

Als sie ihre Strumpfhose zu den Knoecheln rollte, wechselte die Musik; Ray Charles sang "Georgia on my Mind". Ich schloss die Augen und schwenkte, so wie man im Whiskeyglas die Eiswuerfel schwenkt, im Kopf die Zeit.

 

 

Der Waechter grinst breit und aendert die Position seiner Fuesse auf den Ofengriffen. "Aber das ist gut so. Die Menschen werden vorsichtig, wenn sie sich einmal die Finger verbrannt haben. Und wenn sie vorsichtig sind, verletzen sie sich nicht mehr. Die besten Holzfaeller sind die mit einer Narbe. Nur eine, nicht mehr und nicht weniger."
Fun Fact: Die Geschichten beider Welten wurden von verschiedenen Uebersetzern ins Deutsche uebersetzt. Der Uebersetzer von Hard-Boiled Wonderland verzichtet auf Nennung seines Namens, weil er die Uebertragung in die neue deutsche Rechtschreibung nicht duldet. Nur in Deutschland...

 

 

 
# lastedited 22 Mar 2008
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